Alex Lebus

DEFENCE Für die Ausstellung wurde ein Zaun aus zahlreichen Spiegel-Panelen an der Wand bzw an Rand der äußeren Bärenzwingers befestigt. Die Spiegel sind so angebracht, dass ein Raum zwischen ihnen und der eingeschlossenen Wand entsteht. Die Oberflächen, die sich den Betrachter*innen entgegenstellen, projizieren die Spiegelbilder der Ausstellungsbesucher*innen unmittelbar auf den Zaun. Die farbige, industriell gefertigte Rückseite der Spiegel zeigt sich den Betrachter*innen lediglich an wenigen Stellen. Flecken, Dreck und Vogelexkremente stören hier und da die perfekte, reflektierende Oberfläche der Installation Defence. 2018 Spiegelinstallation 24 Spiegel, Holz, Stützenfüße, Spanngurt 190 × 900 × 800 cm Bärenzwinger Berlin

DAS SCHLOSS 2016 Spiegel, Holz, Lack, Scharniere 210 × 350 × 30 cm PAARE UND PASSANTEN Kunstraum Potsdam

Spiegel 178 x 178 x 10 cm Für OASE un_kraut_see Perfect Match ist eine skulpturale Arbeit bestehend aus zwei ovalen Spiegeln in Form von Nullen, die ineinander greifen und auf dem Boden ruhen. Ihre Lage ist nicht stabil – die Elemente kippen leicht und können nur durch gegenseitigen Halt ihre Position bewahren. Dieses Moment der Balance verweist auf zwischenmenschliche Beziehungen, in denen Nähe oft mit Abhängigkeit einhergeht. Der Titel spielt auf Matching-Mechanismen in Dating-Apps an, in denen das Finden des „perfekten Gegenstücks“ versprochen wird – meist als algorithmisches Versprechen von Kompatibilität. Die Spiegeloberflächen werfen den Blick nicht nur auf das Gegenüber, sondern reflektieren den Himmel und die Umgebung, wodurch sich symbolisch oben und unten, innen und außen durchdringen. Die Arbeit bringt das Außen nach innen, das Unerreichbare ins Greifbare – ein Moment poetischer Umkehrung, der Fragen nach Identität, Selbstbild und gegenseitiger Wahrnehmung aufwirft. Zugleich bleibt die Leere in der Form – die Null – als Zeichen von Offenheit, Projektionsfläche und nicht zuletzt: potenziellem Anfang.

Spiegel, Eschenholz Die Ausstellung „Das Fenster zur Tür“ wird dominiert von verschieden farbigen Spiegelrückseiten. Partiell wurde die Schutz- und Spiegelschicht so entfernt, dass kleine transparente Türschlitze entstehen. Die Glasarbeiten wurden in selbst angefertigen Eschetürrahmen präsentiert. Beim Eintritt in den Ausstellungsraum ist es bunt und lebendig, beim Verlassen des Raumes werden die Spiegel sichtbar, die den Boden grauen Boden dublizieren und damit die Farbigkeit aufheben. DIE OFFENEN TÜREN 2018-2020 Spiegel, Lack, gerahmt je 32 × 23 cm 20 Spiegel als Block In der Serie „Die offenen Türen“ begegnen uns 20 gerahmte Unikate, die mit Spiegel, Glas und Lack arbeiten. Jede Arbeit wirkt auf den ersten Blick geschlossen, offenbart jedoch bei genauerem Hinsehen eine ungewöhnliche Öffnung: Ein Türspalt, aus der reflektierenden Schicht herausgelöst, lässt den Blick durch das Glas auf die dahinterliegende Wand zu. Diese geöffneten Türen schaffen einen Zwischenraum – eine fragile Schwelle zwischen Sichtbarem und Verborgenen, zwischen Spiegelung und Durchsicht. Die Arbeiten fordern die BetrachterInnen heraus, sich mit dem Dahinterliegenden zu beschäftigen, denn die Ebenen sind hier verschoben - Vorn und Hinten verdreht. Ein besonderer Fokus liegt auf den Rückseiten der Spiegel. Die normalerweise verborgene Schutzbe- schichtung – die den Spiegel vor Oxidation schützt – ist in verschiedensten Farbtönen zu finden und wird hier zu einer eigenständigen fertig angelegten Farbfläche und zur Vorderseite. Sie verweist auf die verborgenen Ebenen des Sichtbaren, auf das Unsichtbare, das hier die Hauptrolle spielt. „Die offenen Türen“ laden ein, Schwellen zu be- trachten, Übergänge zu ertasten und das Dahinterliegende mit neuen Augen zu sehen – eine poetische Reflexion über Raum, Wahrnehmung und die Vielschichtigkeit von Oberfläche. Wir schauen durch eine offene Tür auf eine Wand.

Künstlerisches Orientierungssystem galerie weisser elefant, Kommunale Galerie Berlin Das Orientierungssystem beginnt auf der Straße und führt die Besucher*innen durch die Durchfahrt über den Hof in das Treppenhaus zu den innenliegenden Institutionen. Die auf Ihre geometrische Grundform reduzierten Buchstaben ergeben mit dem Abschreiten des Orientierungssystems den Schriftzug WEISSER ELEFANT. Sie sind als Leuchtkörper umgesetzt oder auf den Informationstafeln eingebunden. Es entstehen Raumlinien, Führungen, Markierungen, Bewegungen, Richtungsweiser, Impulse und leuchtende Orientierungspunkte. Die markante Architektur des Gründerzeitbaus wird betont und die Besucher*innen spielerisch zum Ziel geführt. Viktor Schmidt und Alex Lebus 2019 LED-Leuchtkörper, Acrylglas, Bodenfarbe

THE PLACE 2017 20 Spiegel 1 × 500 × 700 cm Kunstraum Potsdam, Potsdam Paare und Passanten mit Susanne Ramolla

Die Königin 2021 Tischlerplatte, Möbellinoleum(ash/iron), Bronze, Klavierband 320 × 290 × 270 cm berlin-weekly, Berlin Die Königin ist eine Kopie des Bundesadler-Logos des deutschen Bundestages. Der wichtigste und einschneidenste Unterschied ist nur, dass die Federn des Vogels nicht mehr da sind wo sie sein sollten. Der Adler hat seine Flügel verloren und trägt seinen Schwanz als Krone. Die Farbgebung für den Hauptkörper ist mit der Farbe IRON gehalten, während die Farbe des Möbellinoleums für die Federn den Namen ASH trägt. Die Flügel der Königin sind beweglich bzw. durch Klavierbänder einklappbar. Der Adler, der Männlichkeit oder Herrschaftlichkeit suggeriert ist ohne Federn ein gekröntes Huhn geworden - somit weiblich und eine Königin. Auf der Brust des großen Vogels befindet sich eine Bronze, die eine Miniatur der federlosen Königin selbst ist.

Spiegel, Holz, Lack 332 × 345 cm Die Einzelaussstellung im EIGEN + ART Lab zeigt eine raumbezogene Installation und Wandobjekte unter dem Titel Breaking the Waves and Drawing a Line. Die Ausstellung wird dominiert von der Arbeit A LINE, die den Ausstellungsraum ähnlich einer Wand in zwei Bereiche teilt und den dahinterliegenden Raum für den Besucher unzugänglich macht. Aus fünf hochformatigen Spiegeln sind die Buchstaben des Wortes Linie ausgekratzt. Die Buchstaben und Leerstellen im Spiegel werden selbst zu horizontalen Linien, die einen Einblick oder Durchblick hinter die Wand gewähren. Die Linie wird zur unüberschreitbaren Grenze zum dahinterliegenden Raum.

Kunstbrücke am Wildenbruch Mutterraum: Alle Mutter-Arbeiten stammen aus der Serie „Der Ursprung der Welt“. Diese wurde 2019 begonnen. Die Heiligenbilder changieren zwischen dem Abbild der Heiligen Mutter Gottes und dem Bild einer Vulva. So öffnen sich Themen von unbefleckter Empfängnis, Geburt, Leben und Sexualität. Die Mutter, bronze 2025, Bronze, Glas, Gips, Fliesen, Öl, Pigment 42 x 20 x 17,5 cm Abort Zwei Holzbänke mit je zwei Gebetsbänken und je vier Kopfstützen 2025, Holz, Lasur, raumfüllend Die alten Pissoirs im Blutraum wirken wie Reste einer Bank. So entstand die Idee, tatsächlich Bänke in die Nischen einzuziehen. Grundlage dafür waren originale Kirchenbänke aus dem 18. Jahrhundert. Diese wurden umgebaut und an die Rahmung angepasst. Teile der Sitzflächen dienen jetzt als Kopfstütze. Die entstandenen Löcher lassen die Kirchenbänke wie Toiletten anmuten. Kniebänke unterstützen die Assoziation an katholische Kirchen. Die Arbeit handelt vom Loslassen und Fallenlassen – es gibt Gemeinsamkeiten ohne direkte Verbindung. Das Thema der Anbetung wird hier verhandelt.