beate maria wörz

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Die Bankskulpturen sind aus dem Repertoire vertrauter Parkbänke zusammengefügt; aufgrund der vorgenommenen Eingriffe und Veränderungen sind sie jedoch nur noch bedingt zum Sitzen geeignet. Die Irritation ist gewollt und möchte u.a. ein Nachdenken über öffentlichen Raum und dessen Nutzung und über Prozesse zunehmender gesellschaftlicher Ausgrenzung anregen.

In einem gemeinsamen Prozess haben der Bremer Bildhauer Hanswerner Kirschmann und beate maria wörz in den Räumen der Galerie ein aufeinander bezogenes Konvolut von Arbeiten entwickelt - es gab Setzungen von der einen und Reaktionen darauf von der anderen Seite, wiederum neue Setzungen, Wegnahmen, Diskussionen. Heraus kam eine spannende Gesamt-Arbeit mit räumlichen und formalen Bezügen und zu entdeckenden Details hier: großer Raum, kreisförmige Wandarbeit aus Wandabrieb, Marmormehl, Binder, Spachtelmasse, Kunststoffröhren, schwarzen Klebepunkten und kleinem Holzsockel - die Kreisform entspricht in Größe und Dimensionen den vorhandenen Oberlichtern im großen Galerieraum. Die Anordnung der vier grauen Röhren am großen Kreis korrespondiert mit den Maßen einer Tischskulptur von HW Kirschmann, die letztlich wieder entfernt worden war.

Eine leuchtend grün lackierte Bank auf rotem Sand; das 6 qm große Geviert, das ursprünglich klar abgezirkelt angelegt ist, läßt vor dem Betreten zurück scheuen, weil jeder Tritt Spuren hinterläßt. Setzt man sich doch, wird der Blick durch das in die natürliche Wand aus Baum und Busch geschnittene Fenster möglich, das bei klarer Sicht den Blick auf die im Hintergrund aufsteigenden Berge freigibt. In ihrer streng geometrisch konzipierten Form steht die Arbeit für die menschliche Sehnsucht nach Beständigkeit, den Versuch, Bleibendes zu schaffen. Angelegt für ein Jahr und dabei mehr oder weniger sich selbst überlassen, unterliegt sie den Veränderungen durch natürliche Prozesse, der langsamen Wiederaneignung durch die Natur.