Christian Hasucha
Werke
Himmel über Nöldnerplatz
Berlin-Lichtenberg. Die weiten, eingerahmten Grasflächen des Nöldnerplatzes sind nun dauerhaft von einem Aluminium-Hauszelt und von einer komplett verzinkten Mastleuchte besetzt.
Die Mastleuchte ist ein Nachbau der Straßenleuchten, die sich zum Zeitpunkt der Aufstellung zusammen mit Peitschenmastlampen am Nöldnerplatz befinden.
Marzahn erhebt sich
Die Umrandung der Baumscheibe*, die ich vorfand, war nicht bündig in den Plattenbelag eingesetzt worden. Die Idee eines in 40 cm Höhe schwebenden Duplikats kommt mir in den Sinn.
*Der Bereich um den Stamm von Straßenbäumen herum, der bewässerungsfähig ist, wird in Fachkreisen „Baumscheibe“ genannt.
FELD II
FELD II
Kunst-am-Bau-Wettbewerb für eine Grundschule in Berlin. Beim Kolloquium wird klar, dass von der Kunstkommission kein Platz auf dem Schulhof reserviert worden ist.
Die Architekten werden gebeten, die möglichen Bereiche für „Kunst im Freiraum“ auszuweisen. Kurz darauf erhalten wir einen Entwurfsplan mit zwei rot schraffierten und mit FELD I und FELD II bezeichneten Flächen, den ich grobpixelig ausdrucke.
Ich entscheide mich für FELD II, um es als flach gesockelte Sonderfläche farbig in den Schulhof pflastern zu lassen. Ein eingenordeter Ausschnitt des Planes wird als emailliertes Bild im Foyer aufgehängt.
später sein wird
Der Entwurf "später sein wird" von Christian Hasucha gewann den Sparda-Kunstpreis NRW 2012 und konnte im Sommer 2013 am Hbf Paderborn realisiert werden. Ein 6,30 x 8,00 m großer Umriss aus gelasertem Stahl zeigt die idealtypische Spätform eines Hochstamm-Apfelbaumes. In die Mitte dieser "Wuchslehre" wurde ein kleines Apfelbäumchen gepflanzt, welches in der nächsten 25 Jahre in diese Form hineinwachsen wird. Die Bodenfläche besteht aus einer ovalen Rasenfläche mit umlaufenden Randsteinen.
Die Vertikalen
Regenfallrohre, lackiert in Viersen, verzinkt in Minden, Rohrschellen. Helmut schickte mir ein Foto vom Ausstellungsgebäude in Viersen. Sofort fiel mir das Fallrohr auf. Wie schön gerade es über die Profile hinweg lief. Ich beschloss, zwei weitere Rohre zu montieren. In Minden waren es dann schon fünf.
J E T Z T und der Fluss
Flusslandschaft, Gabionenbau auf Stahlträger-Stützgerüst, verzinkt. Anders als JETZT II (www.hasucha.de, Projekt 23) ist diese steinerne Luftwort-Umfassung dauerhaft positioniert. Der Fluss fließt träge daran vorbei. Das Grün der Böschung wird ab und an amtlicherseits zurück geschnitten.
Die Insel
Rollrasen und Gartenerde auf Kuppelbau, Raumgerüst, viele Benutzer. Ein flacher, grasbewachsener Hügel schwebt - von einigen Stützen gehalten - in 3 m Höhe über dem Straßenpflaster. Ein Mann, der aus der Nachbarschaft zu kommen scheint, packt jeden Morgen dort oben sein Frühstück aus. Auch abends ist er da. Ab und zu bekommt er Besuch. Immer mehr Leute besuchen die Insel. Reservierungen müssen vergeben werden.
Probewohnen in Slubfurt*
Die Loggia auf dem Platz der Helden in Slubfurt ist nach Westen hin ausgerichtet. Klappstühle, Tisch und Grill stehen bereit, die Innenflächen sind auf unsere Wunsch hin lachsfarben gestrichen worden. Wir haben Deko, Geschirr und Thermoskanne mitgebracht und verbringen den sonnigen Spätnachmittag in Rufweite des Denkmals gegen den Faschismus.
* Slubfurt ist ein Kunstwort von Michael Kurzwelly, zusammengesetzt aus Slub(ice), Polen und (Frank)furt an der Oder.
h e u t e
Eine umzäunte Weide des Landwirts Bernhard Rudde an der Landstrasse L 581 zwischen Velen und Ramsdorf, Kreis Borken, Münsterland. Schriftzug: Betonguß, stahlarmiert. Wirtsumgebung in fünfjähriger Entwicklung unter wechselnden Wetterbedingungen.
Maße:
0,5 x 3 x 30 m (Schriftzug).
h e u t e ist in eine umzäunte Wiese gestellt worden, an der Pendler und andere Landstrassenbenutzer regelmäßig vorbeikommen. Nach exakt fünf Jahren - viele Bitten der Anwohner und Pendler um Erhaltung der Buchstaben gingen ein - wurde der Schriftzug konzeptgemäß wieder abgerissen und zu Straßenschotter verarbeitet.
Zeitangabe:
28. August 2005 – 28. August 2010
Pulheimer Rochade
Vermessungs- und Strassenbautechnik, Pflasterung, Zaun, Stadtmöbel. Eine zirka 25 qm grosse Fläche an der Pulheimer Realschule wurde gegen eine gleichgrosse Fläche vor der 5 km entfernten Abtei im Ortsteil Brauweiler ausgetauscht. Strassenbeläge, Markierungslinie, Poller, Fahrradständer, Abfallkorb und ein Stück Jägerzaun wechselten ihre Position.
Die Verbundsteine mit der weissen Markierungslinie wurden für den Transport mit einem Stahlträger verklammert und am neuen Ort exakt eingebettet.
Eckdaten
www.hasucha.de
Konzeptkunst, Partizipation, Installation
ÖFFENTLICHE INTERVENTIONEN seit 1981