Görß Rainer & Rudolph Ania - Duo
Werke
Start Up Allee der Kosmonauten
Die Kunst am Bau Arbeit „Start Up Allee der Kosmonauten“ startete 2020 mit zeitgeschichtlichem Bezug. Seit 1990 wurde Kunst am Bau aus der DDR oft ohne Rücksicht auf Autor:innen abgerissen. Bei diesem Projekt ging es um konstruktivistische Wandreliefs der Ostmoderne von Lutz Rudolph für die damalige Schule für Außenhandel in der Allee der Kosmonauten. Der dekonstruktive Abriss wurde konstruktiv mit einem Transformations- Recycling und einer Transformations-Dokumentation begleitet. Bis 2024 wurde auch gegen Widerstände ein kooperatives Wettbewerbs Verfahren mit Hilfe des Bezirks und des bbk initiiert. Für die neue Schule wurde 2025 die Grundzeichnung eines, über mehrere Etagen reichenden Wandreliefs abgenommen und als Aluminium-Mosaik-Relief in die neue Schule übertragen. Die als Umrisszeichnung übertragenen Giebelflächen wurden teilweise in kleinen Gruppierungen von farbigen originalen Keramikfliesen wieder in die neue Schule integriert.
In einem partizipativen Teil wurde auf Basis einer QR Verlinkung ein Kursformat u.a. auch für die Jugendkunstschule Lichtenberg entwickelt.
"Leitsystem Informant" Erinnerungskultur/ Zeitgeschichte
Das „Leitsystem Informant“ 2011 ist ein künstlerisches Leitsystem, das mit insgesamt 4 Elementen an den Aus- & Eingängen und über das Haupttor der ehemaligen Staatssicherheits- (Stasi) Zentrale in Berlin Lichtenberg, die ehemalige „Stasistadt“ erschließt.
Die Form entspricht dem Originalmaß von Berliner Mauersegmenten, durchbrochen mit einem Sehschlitz in Blickrichtung auf das Haus 1 und dessen farbliche Gliederung von 1960/61. Die Elemente dienen gleichzeitig als Informationsträger für Beschriftungen oder Logos.
Die 4 Aluminium Stelen sind Wegweiser für das Stasimuseum und die BStU Bundesbehörde für die Stasiunterlagen, heute Bundesarchiv. Enthalten ist ebenfalls ein Satelliten Bild und die Gebäudebezeichnungen des ehemaligen Geländes. Ein in der Mitte des Elements angebrachter „Sehschlitz in die Zeit“ verweist auf Haus 1, den Sitz von MfS Leiter E. Mielke mit gelben Gestaltungselementen der 1960er Jahre, die als Farbton auf die Stelen übertragen wurden.
Für uns, als massiv familiär von Stasi-Maßnahmen" und Verfolgung Betroffene, führen Aufarbeitungs- Anlässe wie Wettbewerbe für Kunst am Bau, als „Kunst an der Stasi“, tiefer in dieses Kapitel deutscher Geschichte. Wir betreuen die „Informanten“ bis heute.
Gestaltung: Rainer Görß & Ania Rudolph
Konstruktion: Aluminium Plexiglas
Realisation: Interzone Berlin
REFLEXUM Denkzeichen Hausvogteiplatz Demkmal für die jüdische Modeindustrie
Hausvogteiplatz Denkzeichen Erinnerungskultur zeitgeschichtlicher Wettbewerb
Berlin 2000
Heama
KREISLAUF Außenplastik Geschäftszentrale Leipzig
Die Haema AG ist der größte privatwirtschaftliche Blut- und Plasma Spendedienst in Deutschland.
Für die Firmenzentrale haben wir eine Außenplastik mit dem Titel KREISLAUF entworfen. Die naheliegende rote Farbgebung bezieht sich auch auf Farbakzente zwischen Modernität und Abstraktion am Gebäude. Der Kreislauf stützt sich gegen die Schwerkraft auf Verzweigungen in einer Art labilem Gleichgewicht von vom urbanen Zugang her Außen in Richtung Gebäude weisend. Ein Teil des Kreises ist mit Blut Plättchen versehen, ob ein oder austretend bleibt offen.
Stahl Konstruktion und Realisation Firma Interzone Berlin
FARBRAUM LEITSYSTEM Haema Niederlassung Berlin
Zur Orientierung der Labor Verarbeitungsebenen auf 3 Etagen. Wurde ein Farb-Leitsystem entwickelt, das mit der Inneneinrichtung bis hin zur Arbeitsplatzeinrichtung zusammen gedacht wurde.
Kaum eine Schnittstelle als Übergang zwischen uns Menschen als bio-logische Über-Lebensgemeinschaft in Technotopen, Mnemotopen, Biotopen - Ökosystemen verdeutlicht inzwischen die Mensch Maschine Verbindung wie die transfusions-medizinische Arbeit das Blut und Plasma- Spendedienste in ihren Laboren/ Blutbanken.
FARBRÄUME im Bauhausjahr
FARBRÄUME Innenraum Gestaltung 2019 100 Jahre BAUHAUS Auftragsarbeit
Aufgabenstellung - Das Haus am Köllnischen Park wurde 1930/33 als Stahlskelettbau im Stil des Expressionismus im Auftrag der AOK erbaut. 1955 bis 1990 war es in der DDR Parteihochschule der SED. Der teilweise Ausbau der ehemaligen Hochschule des auf zentralisiertes Volkseigentum orientierten Staatssozialismus mit seinen sozialen Grundversorgungs-Konstrukten zu reprivatisiert privilegierten Privatapartments bzw. als Boardinghouse für Touristen und Weltenbummler, zeichnet eine ganz eigene deutsch deutsche moderne Geschichte nach. Für das im Nutzungskonzept vorgesehene Boardinghouse Metropolpark wurde eine dementsprechende Gestaltungsidee aus konstruktiven Farbräumen inklusive eines grafischen Leitsystems entwickelt. Alte Konstruktionselemente und neue Raumaufteilungen wurden über die Farbraum Gestaltungen und ihre gesampelten Stilzitate der klassischen Moderne miteinander verbunden.
Eckdaten
https://untergrundmuseum.de/
Installation, Grafik, Konzeptkunst, Partizipation
Kunst am Bau/ Kunst im öffentlichen Stadtraum beinhaltet für uns Erinnerungskultur, Industrie Konversionsprojekte, Farbräume & Leitsysteme, urbane Interventionen & künstlerische Dokumentationen. Unsere diversen Arbeiten im architekturbezogenen Bereich seit 1990 sind für uns vielfältig miteinander verbunden und führen über urbane Räume hinaus zu offenen Fragen in Kulturlandschaften.
Arbeitsgrundlage sind Fragen zwischen Kultur & Natur, geschichtlichen Räumen sowie der Moderne und den daraus entstehenden sozialen, mentalen, physischen Bewegungs Dynamiken in ihrer Mehrdimensionalität bzw. Multiperspektivität.
Konzeption, Realisierung und nachhaltige Pflege unserer Arbeiten entstehen aus der Thematisierung sozial öko-logischer Kontexte. Weitestgehend ökologische Herstellung, Material, Regeneration, Langlebigkeit sowie Generationsdiskurs-Offenheit in der Rezeption sind Grundlagen unserer mit allen Beteiligten abgestimmten Arbeitsprozesse. Wir sehen unsere Arbeit als Teil der herausfordernden Transformationsprozesse der Industriegesellschaft in der wir leben & arbeiten.
Offene Entwurfs Abstimmungs Diskurse, partizipative Arbeitsweisen & Berücksichtigung aller Formen der vor Ort in der Geschichte oder kontemporär gegebenen Architektur Formensprachen sind Ausgangspunkt unserer Gestaltungs Konzepte. Aus unserer Sicht soll Kunst am Bau in der Form der Funktion, in einem künstlerisch erweiterten Sinn sinnlich, folgen.