Max Wencelides

Die Arbeit Sunglo, 2018 transferiert die Erfahrung eines Lichtzyklus an einen ihm sonst fernen Ort. Im fest getakteten Rhythmus scannen die ursprünglich am Ort vorgefundenen Leuchtmittel mit Hilfe eines Motors den Raum in vertikaler Bewegung. Durch die Glasfassade der Galerie verändert das Werk auch den angrenzenden Raum, die Zwischenetage einer belebten U-Bahn Station. Die stetige Lichtstimmung des als Transitort genutzten Innenraums wird aufgelöst.

In der Arbeit "Eight times playtime", 2022 stehen acht Stahlplatten in Dialog zueinander. Auf diesen Platten sind acht Lautsprecher und vier seismografische Mikrofone verteilt, welche insgesamt vier Rückkopplungsschleifen erzeugen. Durch die entstehende Vibration vandern die magnetischen Lautsprecher auf den Tafeln umher und beeinfussen so das Frequenzspektrum auf zufällige Art und Weise. Die Klangkörper generieren mit gegenseitigen Schwingungsangleichungen „droneartige“ Endlosschleifen, die den Kausalzusammenhang von "Sprechen" (Lautsprecher) und "Zuhören" (Mikrofon) immer undeutlicher Werden lässt.

Mit der architektonischen Intervention "Wall", 2021 wird die Raumsituation des Ateliers nachhaltig verändert. Durch das Drehen einer zentralen Wand um 90 Grad in den Raum hinein, wird eine neue Ausgangslage geschaffen, auf die alle im Atelier arbeitenden Personen unweigerlich reagieren – bewusst oder unbewusst. Der Raum, die individuellen sowie kollektiven Bewegungen und Handlungen werden sich neu finden und ausrichten.

Vor dem Hintergrund, dass die Gruppenausstellung „Die ersten Jahre der Professionalität“ ursprünglich aufgrund von coronabedingten Kontaktbeschränkungen ausschließlich online angedacht war, entschied sich der Künstler dazu, keine sichtbar physischen Arbeiten in den historischen Räumlichkeiten zu zeigen. Die Arbeit "room 3", 2020 besteht aus zwei jeweils 6,93m x 4,90m weißgetünchten Hartfaserspanplatten, die in Kombination mit den zwei im Ausstellungsraum des BBK München bereits vorhanden Stellwänden einen White Cube bilden.