Raoul Marek

Zwei Installationen als Auftragsarbeiten und Kunst am Bau Projekt.

La salle du monde verbindet die Bewohner unterschiedlicher Orte. Das Netzwerk nahm 1993 im französischen Oiron seinen Anfang und findet seit 2004 in Bern eine weitere Realisation. Die langfristige Vernetzung zwischen kulturell unterschiedlichen Orten und ihren Bewohnern ist integraler Bestandteil des Projektes: Die Zufalls-gesellschaft von «La salle du monde Oiron» wird von der Zufalls-gesellschaft «La salle du monde Bern» zu ihrem Diner eingeladen und vice versa. Der Austausch hat schon mehrmals stattgefunden. «La salle du monde» stellt mit künstlerischen Mitteln Beziehungen zwischen den Orten, Kulturen und den Menschen statt. Dieser Prozess lässt vielfältige persönliche Beziehungen entstehen, getragen von der sinnlichen Wahrnehmung der kulturellen Unterschiede und Gemeinsamkeiten. Das Netzwerk-Projekt thematisiert die Fragen zur kulturellen Identität und zur Kommunikation sowohl im lokalen wie im globalen Kontext. In jedem zugehörigen Ort von «La salle du monde» entsteht eine durch das Los ermittelte Zufallsgesellschaft von 150 Personen. Sie trifft sich jedes Jahr am gleichen Tag in ihrer Stadt zu einem gemeinsamen Diner, das auf dem für jeden Teilnehmer individuell - in der Form eines Porträts - angefertigten Tafelgedeck serviert wird. Die 150 persönlichen Gedecke werden zur lokalen Chronik, die in jedem Ort als Porträtgalerie an 364 Tage im Jahr ausgestellt wird. Die Porträtgalerie «La salle du monde Oiron» besteht aus 150 Porzellantellern mit der Profillinie (in Cooperation mit der Cité de Céramique Sèvres), mit 150 Kristallgläser mit den Initialien und 150 Satinservietten mit den Handlinien. Alljährlich am 30. Juni wird für die Zufallsgesellschaft (und Gäste) ein Diner auf dem persönlichen Tafelgedeck serviert. Das Diner wird seit 1997 vom Verein "30.juin r.m. oiron" organisiert..................... 2020 findet das 28. Diner «La salle du monde Oiron» in Folge im Château d'Oiron statt.

«La salle du monde Bern» ist mobil. Die Zufallsgesellschaft Bern (150 Personen) von «La salle du monde Bern» wurden im Juni 2004 aus mehr als eintausend Anmeldungen öffentlich ausgelost. Für jedes Mitglied der Zufallsgesellschaft ist ein persönliches Tafelgedeck – mit seinem Profil auf dem Teller und seiner Signatur auf dem Weinglas – angefertigt worden. Die 150 Gedecke bilden die mobile Porträtgalerie «La salle du monde Bern», die an unterschiedlichen Orten ausgestellt wird. Die Zufallsgesellschaft (mit Gästen) trifft sich jedes Jahr am 3. September zu einem Dîner auf Ihrem Porträt im öffentlichen Raum der Stadt Bern. Das Dîner wird seit 2007 vom Verein "la salle du monde Bern" organisiert. 2018 hat das 15. Diner «La salle du monde Bern» in Folge im öffentlichen Raum der Stadt Bern stattgefunden. Die Vernetzung zwischen den kulturell unterschiedlichen Orten und seinen Zufallsgesellschaften ist integraler Bestandteil des Netzwerks «La salle du monde». Der Austausch zwischen Oiron und Bern findet statt.

DIE MONDTASCHE... zeigt das Leben in Form eines natürlichen Zyklus... In unserer Kultur führt es in der Auseinandersetzung mit der Lebenssituation “Tod” zu der gängigen Praxis in Krankenhäusern, dass die Kleidungsstücke, Wertsachen und Andenken eines im Krankenhaus verstorbenen Menschen den Angehörigen in anonymen blau/grünen Plastiktüten - oft als “Mülltüten” empfunden - übergeben werden. «Die Mondtasche» stellt diese Lebensstation als ein Ganzes in der Form eines natürlichen Zyklus dar. Die zweifarbige Mondtasche mit integriertem Logo der Klinik wird den Angehörigen des im Krankenhaus Verstorbenen - gefüllt mit seinen persönlichen Andenken, Wertsachen und Kleidern - überreicht. Von Bedeutung ist die religions-, bildungs- und kulturübergreifende Gestaltungsform der Papiertragtasche.

Das Netzwerkprojekt “Colours” nahm ihren Anfang in Frankreich 2010 mit “ECOLE DE MALLARME” im Musée Stéphane Mallarmé und der Region Seine-et-Marne. Die zweite Realisierung 2013 - 2016 fand in den vier Sprachregionen der Schweiz mit mehr als 300 Grundschüler/innen statt. Ausstellung 2016 "Der Klang du paysage" Kunstmuseum Lausanne, CH