Sandra Becker
Eckdaten
In meinen Arbeiten beschäftige ich mich mit Wahrnehmungsprozessen im urbanen und virtuellen Raum. Grundsätzlich geht mir alles zu schnell. Ich vermisse das subjektive Hinschauen und Rasten. Adressiert an "hello world" im Sekundengalopp mit erwarteter 300prozentiger Erfolgsquote rast der cursor durch die stylesheets.
Während ich produziere verlangsame ich Gesehenes und Erlebtes. Aus dem Gesamten zeige ich Fragmente, aus dem Film einzelne Frames, vom Raum einen Ausschnitt.
Dabei öffne ich meinen subjektiven Blick, tauche ein in eine neue innere Welt und komme langsam ein Stück bei mir selbst an.
Sichtbar wird die Schönheit des Analogen: die Raumkonturen, die Chiffren, die Falten, Ecken und Kanten. Ich staune über die Lebendigkeit des Ungenauen, über die krummen Linien und ihre Zwischentöne. Nichts ist wie es ist und alles ist anders jeden Moment. Slow down: hello world.
Vita
Studium bei Valie Export, Meisterschülerin von Heinz Emigholz; war Dozentin am Institut für zeitbasierte Medien und als Gastprofessorin für künstlerische Transformationsprozesse an der Universität der Künste Berlin tätig, Forschungs- und Lehrauftrag zu interaktivem Video an der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin. DigitalArt-Preisträgerin im Bereich Movies 2000 und Karl-Hofer-Preisträgerin 2006 für die Verbindung von Wissenschaft und Kunst im Projekt Stille Post. Ausstellungen u.a. am Institute of Contemporary Arts (ICA) London, SOHO 20 Gallery, New York, Neuer Berliner Kunstverein, South London Gallery in Kooperation mit dem Goethe-Institut, artist talk auf der Kunstmesse AltCph in Kopenhagen. Eine Auswahl der Videos ist in der internationalen Videosammlung des Neuen Berliner Kunstvereins vertreten.