Sekundarschule Am Breiten Luch

Preisträger*in

Roland Fuhrmann, Mehr Licht!
Roland Fuhrmann, Mehr Licht!

Eckdaten

Jahr
2024
Auslober
Lichtenberg

Wettbewerbsart

Offener zweiphasiger anonymer Kunstwettbewerb

Teilnehmende

Roland Fuhrmann, Mehr Licht! (Realisierungsempfehlung)
Nina K. Doege, Kreislauf
Birte Endrejat, Motion Score
Nicolas Freitag, Jetzt hier der Blick in die Vergangenheit nach oben
Susi Gelb, Hoch hinaus im Breiten Luch
Heimo Lattner/ Bernd Trasberger, Mein Platz oder die Anatomie der Beharrlichkeit
Christian Odzuck, Freundliche Fraktale
Stefan Sous, Luch
Diana Sprenger/ Euan Williams, Nest
Malte van de Water, Partizipativer Aneignungsprozess mit Schülerinnen und Schülern (2. Rang)
Andreas von Ow, Grüns… bis Goldgelb-Braun (3. Rang)
realities:united (Tim Edler/Jan Edler)

Fachpreisrichter*innen

Andrea Böning
Christel Fetzer
Ingo Fröhlich
Niklas Roy
Gloria Zein

Sachpreisrichter*innen

Detert Renner (Renner Architekten GmbH)
Dietlind Tessin (Bezirksamt Lichtenberg, Leiterin Serviceeinheit Facility Management)
Karin Bettzüge (Bezirksamt Lichtenberg, Amtsleiterin Schul- und Sportamt)
Steffen Reinecke (Bezirkselternausschuss Lichtenberg)

Stellvertretende Sachpreisrichter*innen

Rainer Düvell 

Wettbewerbskoordination

Veronike Hinsberg
Seraphina Lenz

Preisgelder

Realisierungssumme:
370.000 €

Aufwandsentschädigung:
2.000 €

Zum Wettbewerb

Der Neubau der Integrierten Sekundarschule „Am Breiten Luch“ in Berlin-Lichtenberg ist ein Pilotprojekt nach dem Compartment-Prinzip, das ganztägiges, inklusives Lernen mit separaten Lern- und Teamhäusern ermöglicht. Das fünfgeschossige Schulgebäude umfasst acht Compartments, eine integrierte Sporthalle, Fachräume, Mensa und Mehrzweckräume sowie durchgrünte Außenanlagen, die auch für Vereine nutzbar sind. Errichtet von der HOWOGE, wurde die Architektur von Renner Architekten und KHR Architecture entwickelt, um zeitgemäße pädagogische Konzepte in funktionale und gemeinschaftsfördernde Räume zu übersetzen.

Teilnehmende

Roland Fuhrmann, Mehr Licht!

Roland Fuhrmann, Mehr Licht!

Realisierungsempfehlung

Ein solarbetriebener Spiegel-Pylon lenkt mithilfe präzise nachgeführter Heliostaten Sonnenlicht in den verschatteten Schulhof und erzeugt dort wandernde Lichtprojektionen. Das entstehende Lichtspiel macht nicht nur Sonnenenergie im Alltag erlebbar, sondern steht auch symbolisch für Aufklärung, Teilhabe und Chancengleichheit. Sichtbar vom Stadtraum aus setzt der Pylon zudem ein markantes Zeichen für einen neuen, strahlkräftigen Bildungsort.

Nina K. Doege, Kreislauf

Nina K. Doege, Kreislauf

Basierend auf einer Befragung von Schüler*innen zwischen 11 und 17 Jahren entstehen sieben künstlerisch-funktionale Objekte, die Rückzugsorte, Austauschflächen und flexible Lernlandschaften schaffen. Die modulare Gestaltung lädt zur aktiven Aneignung durch alle Altersgruppen ein – Kunst wird zum Bestandteil gelebter Lernkultur.

Birte Endrejat_Motion Score

Birte Endrejat, Motion Score

Ein interaktives Fallblatt-Display im Foyer der Schule empfängt Bewegungsdaten von sechs Sensorpunkten im Gebäude. Zweimal täglich erzeugt es mithilfe eines Zeichensystems aus Farben und Formen ein neues Wandbild – der etwa 20 Sekunden dauernde Umschaltvorgang wird dabei zum akustisch-visuellen Ereignis. Das jeweils entstehende Bild bleibt anschließend sichtbar und reflektiert die Beziehung zwischen Nutzenden und Raum.
Nicolas Freitag_Jetzt hier der Blick in die Vergangenheit nach oben

Nicolas Freitag, Jetzt hier der Blick in die Vergangenheit nach oben

Die dreiteilige Arbeit rund um die Schulstraße „Am Breiten Luch“ verbindet Geologie und Natur: Eine umgekehrt präsentierte Bohrkern-Säule ermöglicht den „Blick in die Vergangenheit nach oben“, umgeben von einem lesbaren Schriftkreis. Ein Baum ergänzt das Werk als lebendiges, sich wandelndes Element, das gemeinsam mit Text und Skulptur ein poetisches Zentrum bildet und zur Auseinandersetzung mit Natur, Zeit und Umwelt einlädt.
Susi Gelb_Hoch hinaus im Breiten Luch

Susi Gelb, Hoch hinaus im Breiten Luch

Eine farbenfrohe, bis zu 11 Meter hohe Skulptur einer vergrößerten Sumpfpflanze wird im Pausenhof zum identitätsstiftenden Wahrzeichen und gliedert sich harmonisch in das bestehende Außengelände ein. Ihre tastbaren Relief-Oberflächen laden zur sinnlichen Erfahrung ein, während das schlanke, wartungsfreie und nachhaltig aus recyceltem Aluminium gefertigte Objekt wenig Grundfläche beansprucht.
Heimo Lattner und Bernd Trasberger_Mein Platz oder die Anatomie der Beharrlichkeit

Heimo Lattner/ Bernd Trasberger, Mein Platz oder die Anatomie der Beharrlichkeit

Die Arbeit thematisiert die Schulbank als Symbol für Wissen, Bildung und gesellschaftlichen Wandel. Maßstabsgerecht und originalgetreu vergrößerte Tischplatten werden als eigenständige Wandskulpturen inszeniert, die ihren historischen Bezug bewahren und zugleich kunsthistorische Bezüge sowie Design- und Architekturdiskurse aufnehmen.
Christian Odzuck_Freundliche Fraktale

Christian Odzuck, Freundliche Fraktale

Die „Freundlichen Fraktale“ sind eine Serie skulpturaler und reliefartiger Kunstwerke, die mathematische Strukturen in künstlerische Formen übersetzen und spielerisch zur Auseinandersetzung mit Natur, Wissenschaft und Ästhetik einladen. Zwölf plastische Objekte aus Resten der Holzindustrie und acht Wandreliefs schaffen Orientierung, Identität und verbinden 3D-Druck-Verfahren mit nachhaltigem Materialeinsatz.
Stefan Sous, Luch

Stefan Sous, Luch

Auf einer Rasenfläche nahe des grünen Klassenzimmers liegt eine silbergraue Skulptur aus Aluminium in Ei-Form, bestehend aus ineinander verschachtelten Ringen, die organisch und zugleich technisch anmutet. Sie erinnert an ein futuristisches Wesen – ein freundlicher Hybrid zwischen Biologie, Technik und Fantasie, offen für vielfältige Deutungen durch die Schüler:innen. Ergänzt wird sie durch ein filigranes Wandrelief im Innenraum, das als grafisches Echo der Skulptur den Kontrast zur sachlichen Architektur betont und die Idee räumlich erweitert.

Diana Sprenger_Euan Williams_Nest

Diana Sprenger/ Euan Williams, Nest

Über einer Treppe hängt eine große, aus verflochtenen, glänzenden Kupferrohren geformte Skulptur in Form eines Vogelnests mit trompetenförmigen Schalltrichtern an den Enden. Das Kunstwerk symbolisiert einen schützenden Treffpunkt und die Zeit des Schulbesuchs als Phase vor dem Aufbruch in die Welt, während es durch seine Form je nach Perspektive an einen Nest- oder Whirlpool erinnert.
Malte van de Water, Partizipativer Aneignungsprozess mit Schülerinnen und Schülern

Malte van de Water, Partizipativer Aneignungsprozess mit Schülerinnen und Schülern

2. Rang

An den Hauptwänden der Compartments entstehen, inspiriert von abstrakten Malerei und Street Art farbintensive Wandmalereien, die den Schulalltag beleben, Orientierung schaffen und jedem Bereich eine individuelle Atmosphäre verleihen. In einem begleitenden Workshop können Schüler:innen aktiv am Gestaltungsprozess teilnehmen und ihre eigenen Ideen einbringen, die anschließend in die Entwürfe integriert werden.

Andreas von Ow_Grün… bis Goldgelb-Braun

Andreas von Ow, Grüns… bis Goldgelb-Braun

3. Rang
Bei gemeinsamen Sammelaktionen mit Schülerinnen und Anwohnerinnen werden farbige Glasteile aus dem Stadtraum geborgen, zu Pigmenten verarbeitet und in ortsbezogene Wandmalereien überführt. Die daraus entstehenden amorphen Farbflächen wachsen von der Decke herab, reagieren auf Licht und Tageszeit und verbinden Innen- und Außenraum durch Farbe, Material und gemeinsames Tun.

realities:united (Tim Edler/Jan Edler)