Grundschule Unter Den Bäumen

Preisträger*in

Oliver van den Berg, Goldbaum und Schattenlaub
Oliver van den Berg, Goldbaum und Schattenlaub

Eckdaten

Jahr
2024
Auslober
Pankow

Wettbewerbsart

Nicht offener einphasiger anonymer Kunstwettbewerb

Teilnehmende

Oliver van den Berg, Goldbaum und Schattenlaub (1. Rang)
Monika Brandmeier, Papperlapapp
Alke Brinkmann, Unter Bäumen
Astrid Busch, Waldgeflüster
Thilo Droste, Raumzauberbaum
Noa Heyne, Baum-Epos
Caroline Kryzecki, Regeln wollen gebrochen werden! (2. Rang)
Anne Mundo
Maja Rohwetter, Arbonauten #1 Arbonauten #2 (3. Rang)
Astrid Schindler

Fachpreisrichter*innen

Hans Hoepfner
Lukas Liese
Karla Sachse
Antje Schiffers (Juryvorsitzende)

Sachpreisrichter*innen

Bernd Woitinek (Schulleiter der Grundschule unter den Bäumen)
Cordelia Koch (Bürgermeisterin des Bezirks Pankow von Berlin und Bezirksstadträtin für Finanzen, Personal, Weiterbildung und Kultur)
Daniel Hänelt (h4a Gessert + Randecker Generalplaner)
Reiner Künstler (Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen)

Stellvertretende Sachpreisrichter*innen

Sabine Herrmann
Volker Henze

Wettbewerbskoordination

Gabriele Karau und Karl Karau (kk-archpro)

Preisgelder

Realisierungssumme:
145.000 €

Aufwandsentschädigung:
2.000 €

Zum Wettbewerb

Die Grundschule unter den Bäumen in Alt-Blankenburg wird aufgrund steigender Schülerzahlen durch einen Erweiterungsbau, eine neue Sporthalle und neugestaltete Freiflächen im Rahmen der Berliner Schulbauoffensive erweitert. Die modulare Schule nach dem Compartements-Konzept bietet flexible Lernräume um zentrale Foren und ermöglicht vielfältige Lern- und Erholungsmöglichkeiten. Begleitend dazu wird ein nichtoffener Kunstwettbewerb ausgelobt, um den zentralen Aufenthaltsbereich künstlerisch zu gestalten, thematisch auf die musische Ausrichtung der Schule, das „Blattwerk“ und die Identifikation der Schulgemeinschaft Bezug nehmend.

Teilnehmende

Oliver van den Berg, Goldbaum und Schattenlaub

Oliver van den Berg, Goldbaum und Schattenlaub

1. Rang
Der mehrteilige Entwurf bezieht das Foyer, den Innenhof und die Treppenhauswände ein. Ein abstrahierter goldener Baum mit Wurzel verbindet das Foyer mit dem Himmel. Baum und Wurzel bestehen aus realen Astgabeln, die aneinandergesetzt und abgeformt werden. Das Schattenlaub im Treppenhaus, das wie ein natürliches Lichtspiel erscheint, versteht sich als Ergänzung des Goldbaums. Der abstrahierte goldende Baum ist unbelaubt – ein winterlicher Baum; die subtilen Schatten-Lichtspiele in den Treppenhäusern speisen sich aus belaubten (sommerlichen) Baumkronen.
Monika Brandmeier_Papperlapapp

Monika Brandmeier, Papperlapapp

Der Entwurf soll auf spielerische Weise Schule als Ort vielfältiger und lebendiger anschaulich machen. Kommunikative Verbindungen werden in einer Installation aus Linienstäbe abstrahiert und miteinander verflochten; darin eingeschlossene Objekte (Blatt, geknülltes Papier, Ball) stellen konkrete Bezüge zum Ort und seiner Nutzung her.
Alke Brinkmann_Unter Bäumen

Alke Brinkmann, Unter Bäumen

Der Entwurf veranschaulicht das Wurzelsystem von Bäumen unter der Erde – als Sinnbild für den Prozess des Lernens und der Wissensaneignung und für die Schule als Gemeinschaft. Der Entwurf stützt sich auf die wissenschaftliche These, dass Bäume unterirdisch miteinander kommunizieren, u.a. durch die Einbindung von Pilzgeflechten, mit denen sie Netzwerke bilden. Dieses System wird mit Kupferkabeln und -rohren gebildet. Darin befinden sich Schichtungen und Collagen von gestaltetem Wurzelfurnier, die Bäume veranschaulichen. Das gesamte Netzwerk ist asymmetrisch unterhalb der Decke verortet und wuchert vom Windfang bis hin zur Cafeteria.
Astrid Busch_Waldgeflüster

Astrid Busch, Waldgeflüster

Fotografien der Bäume des unmittelbaren Umfelds der Grundschule werden in eine organische, abstrahierte Bildkomposition transformiert, die spielerisch mit Lerninhalten umgeht. Diese Bildkomposition wird auf Glaselemente gedruckt, die auf die Bestandswand montiert werden. Die rätselhafte Darstellung soll einladen, auf imaginäre Reisen zu gehen.
Thilo Droste_Raumzauberbaum

Thilo Droste, Raumzauberbaum

Beton gegossen. Dieses Rindenrelief wird vom Erdgeschoss über alle drei Geschosse geführt und von direkt auf die Wände gemalten farbigen Blättern begleitet. Buntheit und Vielfalt des Blattwerks stehen für die Individualität von Träumen, Wünschen und Zielen der Schulgemeinschaft. Die Silhouetten dieser Blätter finden sich auf den farbigen Grafiken wieder, mit denen die Stützen des Foyers umkleidet werden Das spielerische Zitat der Stimmgabel (goldene Lackierung von drei Treppengeländer-Streben) weist auf die Geschichtenliedersammlung „Traumzauberbaum“ hin.
Noa Heyne_Baum-Epos

Noa Heyne, Baum-Epos

Inspiration dieses Entwurfs sind antike Schrift- und Zeichensäulen – das Relief um eine der vier Stützen greift diese Form des Geschichtenerzählens auf. Buchstaben, Zeichen, Blätter und Baumrindenteile werden als Negativformen in einer Gesamtcollage angeordnet, die taktil erfahrbar ist. Die Positivformen finden sich in 15 in den Treppenhäusern und Stockwerk-Fluren der Schule und in der Sporthalle verteilten kleineren Tontafeln wieder.
Caroline Kryzecki_Regeln wollen gebrochen werden!

Caroline Kryzecki, Regeln wollen gebrochen werden!

2. Rang
Aus einem einfachen, modularen Prinzip lassen sich komplexe Strukturen und Bilder entwickeln: Aus einem einfachen, modularen Prinzip lassen sich komplexe Strukturen und Bilder entwickeln:4.000 Fliesen werden mit vier unterschiedlichen Halbkreisen und in Rosa, Blau, Grün, Türkis bedruckt – daraus entstehen 16 unterschiedliche Fliesenmodule, die direkt an die Wände und rings um die vier Stützen montiert werden. Der Rhythmus und die Farbigkeiten erlauben verschiedenste Assoziationen

Anne Mundo

Maja Rohwetter_Arbonauten #1 Arbonauten #2

Maja Rohwetter, Arbonauten #1 Arbonauten #2

3. Rang
Die Collage vermittelt den Eindruck, sich ohne Horizontlinie, sondern in der Tiefe gestaffelt, mitten in Baumkronen zu befinden – gemäß der literarischen Inspiration, dem Roman „Der Baron auf den Bäumen“ von Italo Calvino, dessen Hauptprotagonist mit 12 Jahren beschließt, fortan nur in den Bäumen zu leben. Eine starke visuelle Sprache und vielfältige Materialität sorgen für eine Erschließung ohne Sprachbarrieren. Der Kontrast aus zurückhaltenden Naturtönen und -formen mit künstlich wirkenden lauteren Bildelementen erzeugt eine fröhliche, angenehme Gespanntheit.

Astrid Schindler