Schulneubau Nostitzstraße (BSO) Bergmannkiez-Gemeinschaftsschule

Preisträger*in

Claudia Scheffler und Anne Sevenich, fabula
Claudia Scheffler und Anne Sevenich, fabula

Eckdaten

Jahr
2023
Auslober
Friedrichshain-Kreuzberg

Wettbewerbsart

Offener zweiphasiger anonymer Kunstwettbewerb

Teilnehmende

Claudia Scheffler, Anne Sevenich, fabula (1. Rang)
Holger Beisitzer, Aneignung (3. Rang)
Roland Boden, Tesorio
Elio J. Carranza, Spieltopographie
Birte Endrejat, Punkt Zickzack Stop! Und Sprung
Ina Geißler, ICHDUWIRIHR
Werner Klotz, Wolkenwand
Ekaterina Kovalenko, Besondere Kreaturen
Cooper Lovano, Nostitzstraße von Weitem
Inken Reinert, o. T.
Eva Susanne Schmidhuber, Wilde Möhre (2. Rang)
Diana Sprenger und Euan Williams, Orbit

Fachpreisrichter*innen

Veronike Hinsberg (Vorsitz)
Guido Fassbender
Naomi Hennig
Lorena Juan
Viron Erol Vert

Sachpreisrichter*innen

Clara Herrmann (Bezirksbürgermeisterin)
Olaf Busse (aim Architektur Management)
Sebastian Pohle (Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen)
Thomas Mühlbach (Bergmannkiez-Gemeinschaftsschule, 2. Phase)
Alexander Hübsch (Bergmannkiez-Gemeinschaftsschule, 1. Phase)

Stellvertretende Sachpreisrichter*innen

Lupe Godoy

Wettbewerbskoordination

Susanne Bosch
Martin Binder

Preisgelder

Realisierungssumme:
230.000 €

Verfahrenskosten:
81.741 €

Aufwandsentschädigung:
2.500 €

Zum Wettbewerb

Zusätzlich zum Schulhaus wurde eine imposante Doppel- stock-Dreifeldsporthalle direkt an der Nostitzstraße aufge- stellt, sodass das Raumpotenzial des Grundstücks hinrei- chend ausgeschöpft wird. Der Schulneubau ermöglichte auch eine Umbildung des nahen historischen Schulkomplexes an der Gneisenaustraße, vormals Lina-Morgenstern-Schule, zu einer neuen Gemeinschaftsschule, die von der ersten Klasse bis zum Abitur alle Jahrgänge einschließt – nun Bergmann- kiez-Gemeinschaftsschule. Dabei bleibt der Standort in der Nostitzstraße weiterhin der Grundschule vorbehalten, die in Berlin die ersten sechs Klassenstufen umfasst. Der Neubau wurde nach dem Typenbauprogramm des Architekturbüros Bruno Fioretti Marquez GmbH ausgeführt, wie er sich mittlerweile in vielen Berliner Bezirken findet. Auch bei diesem Bau orientierten sich die künstlerischen Arbeitsbereiche vor allem auf die allgemein zugänglichen Innenräume und die Außenanlagen mit dem Schulhof. Die Kommission Kunst im öffentlichen Raum des Be- zirkes Friedrichshain-Kreuzberg hatte den Wettbewerb für Kunst am Bau als einen unbegrenzt offenen zweiphasigen Wettbewerb empfohlen und die Realisierung von zwei Ent- würfen vorgegeben. Analog zu den künstlerischen Arbeits- bereichen wählte das Preisgericht je eine Arbeit für den Innen- wie für den Außenraum zur Realisierung aus.

Teilnehmende

Claudia Scheffler und Anne Sevenich, fabula

Claudia Scheffler, Anne Sevenich, fabula

1. Rang
Nach den Formen des Fassadenornaments werden Grup- pen von Schalensitzen für den Außenraum geschaffen. Sie thematisieren das Recycling, und ihre Sitzflächen werden mit recyceltem und unter Beteiligung der Schüler*innen ge- stalteten Oberflächen bezogen. Das Preisgericht würdigte die Interaktivität, den Treffpunktcharakter und die Themati- sierung von Nachhaltigkeit und Partizipation des Vorschlags.
Holger Beisitzer_Aneignung

Holger Beisitzer, Aneignung

3. Rang
Fünf verschieden farbige, abstrakte Metallskulpturen fügen sich den Baustrukturen in überraschender Weise und an un- erwarteten Orten an. Trotz ihrer Verschiedenheit schaffen sie eine Verbindung zwischen den unterschiedlichen Räu- men und machen den gesamten Gebäudekomplex erlebbar.
Roland Boden_Tesorio

Roland Boden, Tesorio

Abstrahierte pflanzliche Mikrostrukturen und Zellenmotive werden als detailreiche Aluminiumreliefs auf Wandflächen aufgebracht und von Wandmalereien verallgemeinerter or- ganischer Geflechte und Gespinste hinterfangen.
Elio J. Carranza_Spieltopographie

Elio J. Carranza, Spieltopographie

Eine Marmor-Skulpturenplatte mit besonders herausge- arbeiteten Reliefs, inspiriert von artenbedrohten Pflanzen, Moosen und Flechten entwickelt eine artifizielle taktile Topografie, welche die Fantasie der Schüler*innen und zu spielerischen Kunsterfahrungen motivieren soll.
Birte Endrejat_Punkt Zickzack Stop! und Sprung

Birte Endrejat, Punkt Zickzack Stop! Und Sprung

Zusammen mit den Schüler*innen wird eine gemeinschaft- liche Bewegungschoreografie erarbeitet und inszeniert und im Ergebnis als eine großflächige Bodengrafik verschieden- farbig im Außenraum dargestellt. Diese kann vielfältig für Bewegungen und Spiele im Freiraum und auch für eine Wie- deraufführung der Bewegungschoreografie genutzt werden.
Ina Geißler_ICHDUWIRIHR

Ina Geißler, ICHDUWIRIHR

In den Fußboden der Mensa wird eine weitflächige farbige Bodenintarsie aus Linoleum mit Kurzsätzen über Gemein- schaft, Individualität und Solidarität eingearbeitet. Es ent- steht ein rätselhafter und doch lesbarer vielfarbiger monu- mentaler „Teppich“, der je nach Raumnutzung immer wieder anders erlebbar ist.
Werner Klotz_Wolkenwand

Werner Klotz, Wolkenwand

Eine 600 x 240 cm große Skulptur mit 640 einzelnen hochpolierten EdelstahlSchindel wird den Himmel zu jeder Tages- und Nachtzeit widerspiegeln. Durch die minimal andere Neigung jeder Schindel entstehen die faceCenreichen Spiegelbilder.
Ekaterina Kovalenko_Besondere Kreaturen

Ekaterina Kovalenko, Besondere Kreaturen

Keramische Skulpturen von fabelhaften Figuren fügen sich den baulichen Strukturen an allgemein zugänglichen Räumen sowohl im Schulhaus, auf dem Schulhof als auch im Sporthallenfoyer an. Sie zitieren die Farben des Regen- bogens und verkörpern unterschiedliche Stimmungen der Schüler*innen.
Cooper Lovano_Nostitzstraße von Weitem

Cooper Lovano, Nostitzstraße von Weitem

Auf der Spielwiese des Schulhofs wird auf einem Sockel eine skurrile Skulptur aufgestellt, die Körper von einem Bus, Wolke, Flugzeug, Galaxie, Mond, Saturn und Satellit übereinander stapelt.
Inken Reinert_oT

Inken Reinert, o. T.

Geometrische Grundformen in Primärfarben werden so- wohl als Wandbilder im Treppenhaus und als eine zentrale Skulptur im Außenraum zu inspirierenden wie auch lehr- samen Kompositionen zusammengefügt. Die transparente Ausführung im Außenraum ermöglicht vielfältige Eindrücke und Farbmischungen.
Eva Susanne Schmidhuber_Wilde Möhre

Eva Susanne Schmidhuber, Wilde Möhre

2. Rang
Der Entwurf würdigt die Wildpflanze und ihre Nutzung in der Volksküche von Lina Morgenstern durch deren grafische Darstellung mittels recyceltem Blattgold auf den Wänden des Haupttreppenhauses. Ein Pendant der Grafik ist im Außenraum ein experimentelles Hochbeet für Wildpflanzen. Das Preisgericht würdigt sowohl die inhaltlichen Bezüge zu Urban Gardening und Wahrnehmung von Stadtnatur wie auch die besondere ästhetische Qualität des Vorschlags.
Diana Sprenger + Euan Williams, Orbit

Diana Sprenger und Euan Williams, Orbit

Drei auf jeweilige Stützen exponierte Steinblöcke markieren im Außenraum eine Dreiecksfläche und schaffen ein Raum- bild gewagter Kraft- und Lastverhältnisse. Die Installation der Objekte schafft eine visuelle Spannung zwischen Aus- einanderdrängung und Zusammenhalt.