Grundschule Karower Chaussee

Preisträger*in

Inges Idee, AUGENHÖHE
Inges Idee, AUGENHÖHE
Christian Henkel, Vier farbige Metallskulpturen
Christian Henkel, Vier farbige Metallskulpturen

Eckdaten

Jahr
2022
Auslober
Pankow

Wettbewerbsart

Nicht offener einphasiger anonymer Kunstwettbewerb

Teilnehmende

Inges Idee, Augenhöhe (1. Rang, Realisierungsempfehlung)
Antje Blumenstein, Durchblicken
Barbara Breitenfellner, O.T.
Christian Henkel, Vier farbige Metallskulpturen (1. Rang)
Maarten Janssen, V.I.E.R.
Florian Japp, Kristalline Körper
Shila Khatami, Miteinander, Zueinander, Ineinander und Übereinander (Anerkennung)
Simone Lanzenstiel, zwei sind eins ist eins sind zwei
Martin Pfahler, elements
Mariel Poppe, Mut zur Lücke
TRAK Wendisch, Vier Werkzeuge

Fachpreisrichter*innen

Roland Fuhrmann
Ulrike Mohr
Antje Schiffers
Jo Schöpfer

Sachpreisrichter*innen

Joachim Bädelt (Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen)
Olaf Busse (aim Architektur Management Busse & Partner)
Dominique Krössin (Bezirksstadträtin für Schule, Sport, Weiterbildung und Kultur, Bezirksamt Pankow von Berlin)

Ständig anwesender stellvertretender Fachpreisrichter

Betina Kuntzsch

Wettbewerbskoordination

Dorothea Strube

Preisgelder

Realisierungssumme:
185.000 €

Verfahrenskosten:
59.000 €

Aufwandsentschädigung:
1.800 €

Zum Wettbewerb

Im Pankower Ortsteil Buch wird im Rahmen der Berliner Schulbauoffensive (BSO) der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen eine 4­zügige modulare Grundschule einschließlich Sporthalle und Freiflächenanlagen errichtet. Der Neubau ist nach dem neuen schulpädagogischen Konzept, der sogenannten „Compartmentschule“, organisiert. In Verbindung mit der Baumaßnahme lobte die Abteilung Schule, Sport, Weiterbildung und Kultur des Bezirksamtes Pankow von Berlin einen nichtoffenen, einphasigen Kunstwettbe­ werb für zwölf eingeladene Teilnehmer:innen aus.

Teilnehmende

Inges Idee, AUGENHÖHE

Inges Idee, Augenhöhe

1. Rang, Realisierungsempfehlung

Neben der Freitreppe und im Foyer werden zwei orangefarbene Hasenfiguren installiert, die sich durch ein Loch in der Betonmauer bzw. der Decke „ansehen“ und so Innen- und Außenraum verbinden. Die humorvolle, comichafte Gestaltung lädt zur freien Weitererzählung ein und verweist zugleich auf die ländlich-urban geprägte Umgebung, in der sich Mensch und Tier auf Augenhöhe begegnen.

Antje Blumenstein_ DURCHBLICKEN

Antje Blumenstein, Durchblicken

Der Entwurf ist zweiteilig: „Durchblick“ umfasst drehbare, farbig lackierte Alu-Platten mit durchbrochenen Mustern, die von Schüler*innen bewegt werden können und durch den entstehenden Moiréeffekt zur gemeinsamen Wahrnehmung anregen; ein ähnlicher Effekt erscheint im Innenraum. „Einblick“ zeigt über Schaukästen im Außen- und Innenbereich verborgene Strukturen wie Wurzelwerk oder Gebäudeelemente und macht so innere Zusammenhänge sichtbar.

Barbara Breitenfellner_ Ohne Titel

Barbara Breitenfellner, O.T.

Eine Linoleumintarsie im Foyer und eine Fußbodenmarkierung auf der Freitreppe verbinden Außen- und Innenraum, indem eine vergrößerte Sonnendarstellung aus der historischen Mosaikmauer auf dem Vorplatz mit einer Darstellung des menschlichen Auges im Foyer verknüpft wird. Die Arbeit interpretiert Wittgensteins  Gedanken aus „Sprachspiel“ als Zusammenspiel von Wahrnehmung und Erkenntnis

Christian Henkel, Vier farbige Metallskulpturen

Christian Henkel, Vier farbige Metallskulpturen

1. Rang

Vier großformatige, farbig lackierte Stahlskulpturen im Innen- und Außenbereich des Eingangs nehmen Bezug auf die Architektur und Farbgestaltung der Schule und variieren das Fassadenmuster in abstrakten Formen. Ihre Anordnung und farbliche Abstimmung erzeugen Durchblicke und symbolisieren das pädagogische Konzept der Compartment-Schule durch das Zusammenspiel von Form, Farbe und Position.

Maarten Janssen_ V.I.E.R

Maarten Janssen, V.I.E.R.

Ein Kartenspiel mit vier geometrischen Formen in Schwarz und Rot ersetzt die üblichen Blattfarben und wird zu Schuljahresbeginn an alle Mitglieder der Schulgemeinschaft ausgegeben. Die Motive finden sich als großformatiges Wandbild im Foyer, als gestalterische Markierungen im Gebäude und als Bodenarbeiten auf dem Vorplatz und vor dem Eingang wieder

Florian Japp, Kristalline Körper

Florian Japp, Kristalline Körper

Im Foyer und auf der Grünfläche neben der Freitreppe werden zwei farbig bemalte Polyeder installiert, die sich in Form, Farbe und Position entsprechen. Die Skulpturen, aus Stahlblech gefertigt und mit Anti-Graffiti-Schutz versehen, greifen architektonische Elemente des Neubaus auf und verweisen zugleich auf die Bildtradition komplexer geometrischer Formen in Kunst, Natur und Wissenschaft.

Shila Khatami_ Miteinander_ Zueinander_ Ineinander - Übereinander

Shila Khatami, Miteinander, Zueinander, Ineinander und Übereinander

Anerkennung

Ein vier Meter hohes Windrad auf dem Vorplatz erzeugt durch bewegte Lochscheiben und Windfahnen einen Moiré-Effekt und kann über einen Generator selbst Strom für den Eigenantrieb gewinnen. Es symbolisiert Transparenz, Gemeinschaft und Nachhaltigkeit; die begleitende Wandmalerei im Foyer überträgt die Farben und Muster des Windrads in den Innenraum und verbindet so Außen- und Innenraum gestalterisch.

Simone Lanzenstiel_ zwei sind eins ist eins sind zwei

Simone Lanzenstiel, zwei sind eins ist eins sind zwei

Der Entwurf kombiniert eine Skulptur, Bodenintarsien und ein Wandrelief, die an ineinander verschlungene Formen von Kinderspielen erinnern. Durch wiederkehrende Linien, Farben und Materialien entsteht eine gestalterische Verbindung zwischen Innen- und Außenraum, die Bewegung, Spiel und soziale Interaktion symbolisch aufgreift.

Martin Pfahler_ elements

Martin Pfahler, elements

Der Entwurf verbindet eine verspiegelte, durchbrochene Edelstahlwand auf dem Vorplatz mit einem mehrgeschossigen Relief im Treppenhaus, das sich aus Viertelkreisen der Fassadengestaltung ableitet. Beide Elemente übersetzen das historische Formmotiv in eine dynamische, prozesshafte Struktur, die wechselnde Perspektiven und den Übergang von analoger zu digitaler Gestaltung sichtbar macht.

Mariel Poppe_ Mut zur Lücke

Mariel Poppe, Mut zur Lücke

Das farbige Relief an der Rampe und die ergänzende Boden- und Wandgestaltung im Innenraum thematisieren den Zahnwechsel als ambivalente Phase zwischen Angst und Stolz. In spielerisch-monsterhafter Form mit hellen Farben und abstrahierten Flächen verknüpft die Arbeit kindliche Fantasie mit einem alltäglichen Entwicklungsthema.

TRAK Wendisch_o.T.(WERKZEUGE)

TRAK Wendisch, Vier Werkzeuge

Die Installation zeigt vier Skulpturen, die symbolisch unterschiedliche Werkzeuge menschlichen Handelns darstellen: Bohraufsatz, Kabelbündel, Geld und Sprache. Die Arbeiten verbinden Außen- und Innenraum, wobei die Edelstahlverkleidung im Foyer aus der Distanz ein Fassadenmuster bildet, aus der Nähe jedoch lesbare Worte enthält und so die Verbindung von Idee, Umsetzung, Energiefluss und Finanzierung thematisiert.