Schulneubau Allee Der Kosmonauten

Preisträger*in

© VG Bildkunst
© VG Bildkunst
Dagmara Genda, o.T
Dagmara Genda, o.T

Eckdaten

Jahr
2021
Auslober
Lichtenberg

Wettbewerbsart

Offener zweiphasiger anonymer Kunstwettbewerb

Teilnehmende

Dagmara Genda, o.T. (1. Rang, Realisierungsempfehlung)
Stefka Ammon, What if…?
Florian Balzer, Mensamemory
Martin Binder, Found in Translation
Thorsten Goldberg, Andenken an eine mögliche Reise
Werner Klotz, Der Dividual Screen
Alicja Kwade
Sandrine Maheo, Diffraktion auf dem Weg (2. Rang, Nachrücker*in)
Dorothea Nold, Navigationssystem Sternbilder
Mathias Roloff, Das Band
Birgit Schlieps, Keep your fingers crossed
Hans-Jörg Schneider, Andocken
Valeria Schwarz
Anja Sonnenburg, On the move
Daniela Trixl, farbige Wand- und Deckengestaltung

Fachpreisrichter*innen

Volker Andresen (Vorsitz)
Eva Berendes
Cécile Dupaquier
Roland Fuhrmann
Andrea Pichl

Sachpreisrichter*innen

Michael Grunst (Bezirksbürgermeister Lichtenberg)
Georg Poduschka (PPAG architects ztgmbh)
Martin Schaefer (Bezirksstadtrat für Schule, Sport, Öffentliche Ordnung, Umwelt und Verkehr)
Dietlind Tessin (Leiterin Facility Management, BA Lichtenberg)

Ständig anwesender stellvertretender Fachpreisrichter

Nandor Angstenberger

Wettbewerbskoordination

Seraphina Lenz (Vorprüfung 1. Phase)
Veronike Hinsberg (Vorprüfung 2. Phase)

Preisgelder

Realisierungssumme:
350.000 €

Verfahrenskosten:
80.000 €

Aufwandsentschädigung:
2.500 €

Zum Wettbewerb

Es waren vor allem Assoziationen zu unserer galaktischen Nachbarschaft, die der Schulneu bau mit der schönen Anschrift Allee der Kos monauten in der ersten Runde des Kunstam Bau Wettbewerbs inspirierte. Das Universum, planetare Konstellationen, Sterne, Kosmo und Astronauten waren in vielen Ideenskizzen zu finden. Und tatsächlich verträgt der Neubau als ambitioniertestes Schulneubauprojekt in BerlinLichtenberg Ideen, die hoch hinauswollen – nicht zuletzt aufgrund seiner recht stolzen Realisierungssumme für die Kunst am Bau von 350.000 Euro. Schulneubauten sind in den letzten Jahren ein in Fachkreisen heiß diskutiertes Thema – und das Architekturbüro PPAG architects ztgmbh legt hier ein aktuelles Konzept von Compartmentschule vor – eine Verbindung von Gymnasium und Integrierter Sekundar schule – das innen und außen flexibel nutzbare Räume für ganztägiges Leben und Arbeiten der Schüler:innen schaffen soll. Die streng gehalte ne abstrakte Formensprache der modular auf gebauten Gebäudestruktur bot offensichtlich ebenfalls Anregung für viele der Wettbewerbsteilnehmer:innen. 

Teilnehmende

Dagmara Genda, o.T

Dagmara Genda, o.T.

1. Rang, Realisierungsempfehlung
Die unbetitelte Entwurf leitet von der ehemaligen Fassadengestaltung von Lutz Rudolph ab, indem sie Farben und Formen als Vokabular für pulverbeschichtete abstrakte Stahlskulpturen im Innen- und Außenraum zu Grunde legt.
Stefka Amon_What if...

Stefka Ammon, What if…?

Der Entwurf gestaltet eine Gruppe Schalen-förmiger Skulpturen aus verschiedenen Werkstoffen und mittels unterschiedlicher Herstellungstechniken, um sie auf dem Schulgelände an Wänden, Böden und Deckenflächen zu verteilen. Als nonverbale Wissensvermittlerinnen sollen sie die Wahrnehmung der Schüler:innen stimulieren. Begleitet werden soll dies von einer Publikation.
Florian Balzes_Mensamemory

Florian Balzer, Mensamemory

Der Entwurf stattet die beiden Mensen der Schule mit einer modularen Deckeninstallation aus. Auf Grundlage der im Bau verwendeten umgangssprachlich „Sauerkrautplatten“ betitelten Akustikdämmplatten entwickelt der Künstler verschiedene fotografische Motive desselben Formats, die Nahrungsmittel als strukturelle Motive darstellen, so zum Beispiel Kleinteiliges wie Nudeln oder die Riffel einer Hanuta-Waffel.
Martin Binder_Found in Translatio

Martin Binder, Found in Translation

Der Künstler möchte verschlungene Rohre im überdachten Außen- und Innenbereich, die zu beiden Enden in Trichterform enden installieren. In diese kann hineingesprochen beziehungsweise gehorcht werden. Eingesprochene Nachrichten werden durch eine internetbasierte Spracherkennung und Übersetzungssoftware in eine von drei Fremdsprachen übersetzt und am anderen Ende des Rohrs von einer KI vorgetragen. Durch ein Skript in der Programmierung können beleidigende Inhalte ausgenommen werden und der Künstler regt an, dass die Festlegung der Begriffe in Diskussion mit den Schüler:innen vorgenommen werden soll, um das Nachdenken über Sprache anzuregen.
Thorsten Goldberg_Andenken an eine mögliche Reise

Thorsten Goldberg, Andenken an eine mögliche Reise

Der Entwurf tritt eine fiktive Reise entlang des Breitengrads des Gebäudes an, um „Schnappschüsse oder Souvenirs“ einzusammeln – wie z.B. eine Kirchensäule aus Belarus oder einen schneebedeckten Gipfel der Rocky Mountains. Nachgebaut und auf dem Schulgelände verteilt sollen sich die Mitbringsel zu einer offenen Gesamterzählung zusammenfügen.
Werner Klotz_Der Dividual Screen

Werner Klotz, Der Dividual Screen

Der Vorschlag ist eine monolithische Außenskulptur deren Vorbild – Tischskulpturen mit kleinen Stäben, die von der einen Seite zur andere durchgedrückt werden können und so eine räumliche Zeichnung erzeugen – aus den Teilhabetheorien von Philosophie und Pädagogik stammt.

Alicja Kwade

Sandrine Mahéo_Diffraktion auf dem Weg

Sandrine Maheo, Diffraktion auf dem Weg

2. Rang, Nachrücker*in
Der Entwurf schlägt vor, Säulen und Betonsitzelemente im überdachten Eingangsbereich der Schule mit einem farbig-schillernden Mosaik zu versehen – was allein durch die Ausführungstechnik die Tradition der Wandmosaike der DDR Kunst aufgreift. Verschiedene Farbverläufe, der Wechsel des Glanzgrads und ein kompositorisches „Allover“ sorgen für ein visuelles Wechselspiel zwischen den bekachelten Elementen.
Dorothea Nold_Navigationssystem Sternbilder

Dorothea Nold, Navigationssystem Sternbilder

Der Vorschlag überträgt Sternbilder auf den Grundriss der Schule und gestaltet sie auf reliefartigen Aluminium-Bildplatten durch Handbemalung frei aus. Dabei wird die Außenform der Sternbilder gewahrt und die Binnenform frei interpretiert. Die Panels werden übers Schulgebäude verteilt in die Deckengestaltung eingefügt.
Matthias Roloff_Das Band

Mathias Roloff, Das Band

Der Entwurf ist eine Installation, die sich über die Länge eines halben Kilometers innen und außen durch das Schulgebäude zieht und vorgibt, aus einem sich durchgehenden, nur partiell sichtbaren, übergroßen geschwungenen Band zu bestehen. Das Band – als essentielles Element der Zeichnung, der Linie – ist in verschiedenen Materialien umgesetzt, es soll die Schüler:innen auf dem Weg durch die Schule begleiten.
Birgit Schlieps_Keep your fingers crossed

Birgit Schlieps, Keep your fingers crossed

Das Werk überzieht das gesamte Schulgelände mit einer imaginären Rasterstruktur, deren Kreuzungen in Form hellgrün pigmentierter Betonkreuze ausgegossen werden – auf einer Grundfläche, die zwei übereinandergelegten Yogamatten entspricht. Die Elemente sollen von den Schüler:innen genutzt werden: zum Sitzen, Liegen, Debattieren oder als Lesepulte.
Hans-Jörg Schneider_Andocken

Hans-Jörg Schneider, Andocken

Der Entwurf besteht aus einer Gruppe modular aufgebauter, monochrom „umwickelter“ Kugelformen im Außenbereich, die sich auf das Andocken als einen „Ankopplungsvorgang“ aus der Raumfahrt beziehen.

Valeria Schwarz

Anja Sonnenburg_On the move

Anja Sonnenburg, On the move

Die Arbeit thematisiert die Schule und ihre Kommunikations-und Bewegungsmuster als Organismus. In Form einer „Netzwerkskulptur“ im Außenraum und als filigrane Wandzeichnungen im Innenraum bildet die Arbeit die Strukturen der Schule ab – Schulformen – Compartments – Klassen – Schüler:innenanzahl.
Daniela Trixl_Konzept für farbige Wand- und Deckengestaltung

Daniela Trixl, farbige Wand- und Deckengestaltung

Mit dem Konzept für farbige Wand- und Deckengestaltung schlägt die Künstlerin vor, bestimmte Gebäudeteile – Plenum, Mensa und Treppenhäuser – mehrfarbig zu akzentuieren. Die Wandbemalung soll mit Acrylfarben einer bestimmten Firma nach einem von der Künstlerin festgelegten Repertoire aus 2-Farb-Kombinationen in unterschiedlichen proportionalen Verhältnissen zueinander umgesetzt werden und in seiner Wirkung zurückhaltend operieren.