Gedenkort Roedeliusplatz

Preisträger*in

Studio Roland Fuhrmann, Einschlüsse
Studio Roland Fuhrmann, Einschlüsse

Eckdaten

Jahr
2021
Auslober
Lichtenberg

Wettbewerbsart

Nicht offener einphasiger anonymer Kunstwettbewerb mit vorgeschaltetem offenem Bewerbungsverfahren

Teilnehmende

Studio Roland Fuhrmann, Einschlüsse (1. Rang, Realisierungsempfehlung)
Stefka Ammon, Traditionskabinett Roedeliusplatz
Dellbrügge & de Moll, FREI
Monika Goetz, Grauzone
Lukas Liese, Denkzeichen Roedeliusplatz (2. Rang, Nachrücker*in)
Mannstein + Vill, Jedes Leben hat seinen Sinn und seine eigene Würde
Pfelder, DENK ORT
Patricia Pisani, o.T.
Johannes Vogl, Ein Haufen Arbeit
Christof Zwiener, Celsius

Fachpreisrichter*innen

Christian Hasucha
Beate Rothensee
Dagmar Schmidt (Vorsitz)
Frieder Schnock

Sachpreisrichter*innen

Katja Böhme (Referentin für Gedenkstätten, Museen, Bildende Kunst, Senatsverwaltung für Kultur und Europa)
Christian Booß (Historiker)
Catrin Goksch (Fachbereich Kultur)

Ständig anwesender stellvertretender Fachpreisrichter

Kati Gausmann

Stellvertretende Sachpreisrichter*innen

Stefanie Endlich

Wettbewerbskoordination

Robert Patz

Preisgelder

Realisierungssumme:
140.000 €

Verfahrenskosten:
60.000 €

Aufwandsentschädigung:
1.500 €

Zum Wettbewerb

Besonders und herausfordernd: Kaum anders lassen sich Standort und Wettbewerbsaufgabe charakterisieren. Am Roedeliusplatz befanden sich zahlreiche Einrichtungen der Sowjetischen Militäradministration (SMAD) mit der zentra- len Militärgerichtsbarkeit, die sowohl für eigene Militärange- hörige wie auch für die deutsche Bevölkerung zuständig war und eine Fülle von Todesurteilen und schwere Haftstrafen verhängte. Später übernahm die DDR-Staatssicherheit die Einrichtungen am Roedeliusplatz und nutzte sie für ihren Repressionsapparat. Der Bezirk Lichtenberg (Bezirksamt, Bezirksverordneten- versammlung) hatte es sich zum Ziel gesetzt, die Geschichte der von 1945 bis 1989 am Roedeliusplatz angesiedelten Insti- tutionen in einem „Runden Tisch“ aufzuarbeiten und einen Erinnerungs- und Gedenkort sowie einen Ort der politischen Bildung zu schaffen. Außerdem sollte ein lebendiger Stadt- platz für die Lichtenberger Bevölkerung entstehen, in dessen Rahmen sich der zu findende Gedenkort einbetten sollte.

Teilnehmende

Studio Roland Fuhrmann, Einschlüsse

Studio Roland Fuhrmann, Einschlüsse

1. Rang, Realisierungsempfehlung
Diese partizipative Arbeit lenkt die Aufmerksamkeit der Passanten auf historische Tatorte und fokussiert sich auf die Opferperspektive. Sie nutzt Biografien, um das vergangene Unrecht zu reflektieren und schafft einen emotional berührenden und vielschichtigen Raum, der zur Auseinandersetzung mit der Geschichte anregt.
Stefka Ammon_Traditionskabinett Roedeliusplatz

Stefka Ammon, Traditionskabinett Roedeliusplatz

Diese Skulptur, die als Symbol für den gesamten Bereich bis zur Normannenstraße gedacht ist, nutzt eine interessante Formensprache und Materialien, um das Repressionsspektrum der Epochen zu verdeutlichen.
Dellbrügge & de Moll_FREI

Dellbrügge & de Moll, FREI

Inspiriert von einer Schließvorrichtung, thematisiert die Skulptur den Prozess der Veränderung und den Einfluss des Einzelnen. Die Bewegung von Objektsegmenten soll eine symbolische Möglichkeit zur Veränderung darstellen.
Monika Goetz_Grauzone

Monika Goetz, Grauzone

Diese Installation thematisiert die Zeitlichkeit des Geschehens während des Nationalsozialismus und stellt eine räumliche Bezugnahme zu relevanten historischen Gebäuden her.
Lukas Liese_Denkzeichen Roedeliusplatz

Lukas Liese, Denkzeichen Roedeliusplatz

2. Rang, Nachrücker*in
Eine minimalistische Skulptur, die mit ihrer rätselhaften Form – zwischen Tisch und Baldachin – Neugier weckt und Fragen zum Verhältnis von Individuum und Institution aufwirft.
Mannstein+Vill_Jedes Leben hat seinen Sinn und seine eigene Würde

Mannstein + Vill, Jedes Leben hat seinen Sinn und seine eigene Würde

Diese abstrakte Plastik, die den Begriff der Menschenwürde symbolisiert, stellt eine ausdrucksstarke, universelle Skulptur dar.
Pfelder_DENK ORT

Pfelder, DENK ORT

Eine bronzene „Bretterzaun“-Skulptur, die das Thema der Staatssicherheit und das Verborgene darstellt. Sie fordert die Passanten zu einem Perspektivwechsel heraus und inszeniert den „Blick nach draußen“, was zu einem tiefgehenden Nachdenken über Gefangenschaft und Freiheit anregt.
Partricia Pisa_o.T.

Patricia Pisani, o.T.

Eine Plastik, die durch ihre Instabilität und die Beschriftung der Aktenrücken eine metaphorische Verbindung zum politischen System herstellt.
Johannes Vogl_Ein Haufen Arbeit

Johannes Vogl, Ein Haufen Arbeit

Eine bronzene Skulptur eines Aktenregals mit „Papiersäcken“, die symbolisch für die Aufarbeitung der Stasiakten steht. Die Installation ermöglicht eine partizipative Nutzung durch QR-Codes.
Christoph Zwiener_Celsius

Christof Zwiener, Celsius

Eine schlichte, präzise gestaltete Skulptur, die das Interesse der Passanten weckt und thematisch einen erschütternden, aber schwer fassbaren Kontext vermittelt.