Grundschule Am Weissen See

Preisträger*in

Barbara Trautmann, Wo liegt eigentlich Panama?
Barbara Trautmann, Wo liegt eigentlich Panama?

Eckdaten

Jahr
2021
Auslober
Pankow

Wettbewerbsart

Nicht offener einphasiger anonymer Kunstwettbewerb

Teilnehmende

Barbara Trautmann, Wo liegt eigentlich Panama? (Realisierungsempfehlung)
Bernhard Draz, Zeitenläufer- Kinder des Jahrhunderts
Roland Fuhrmann, Seezeichen
Carla Guagliardi
Stef Heidhues, CURIOUS MINDS
Walter und Olf Kreisel, Der Schwapps
Tilo Schulz, Worte an ein Haus (auch eine Schule)
Lucy Teasdale, Finde deinen Weg

Fachpreisrichter*innen

Anke Becker
Patricia Pisani
Henry Stöcker
Albert Weis (Vorsitz)

Sachpreisrichter*innen

Susanne Willen (Landesdenkmalamt)
Ulrich Junk (Architekt)
Beatrice Meier-Bartsch (Schulleitung)

Ständig anwesender stellvertretender Fachpreisrichter

Hans Hoepfner

Wettbewerbskoordination

Atelier Borgelt + Jost
Harald Theiss

Preisgelder

Realisierungssumme:
76.000 €

Verfahrenskosten:
45.892 €

Aufwandsentschädigung:
1.800 €

Zum Wettbewerb

Die Grundschule am Weißen See in Pankow wird von einer dreizügigen zu einer vierzügigen Schule ausgebaut, inklusive energetischer Sanierung, barrierefreier Nutzung und Instandsetzung des denkmalgeschützten Gebäudes und der Außenanlagen. Die Baumaßnahme wird von den Architekten Junk & Reich sowie den Landschaftsarchitekten Lützow 7 umgesetzt und soll Ende 2022 abgeschlossen sein. Begleitend wird ein nichtoffener Kunst-am-Bau-Wettbewerb ausgelobt, der ein eigenständiges, ortsbezogenes Kunstwerk für den Eingangsbereich entwickeln soll, das Geschichte, Gegenwart und Identifikation mit der Schule thematisiert.

Teilnehmende

Barbara Trautmann, Wo liegt eigentlich Panama?

Barbara Trautmann, Wo liegt eigentlich Panama?

Realisierungsempfehlung
Der Entwurf setzt ein Zeichen in der Gegenwart, indem er die historische Haltung der Schule mit aktuellen Themen wie Klimaschutz, Migration und Globalisierung verbindet. Im Zentrum steht ein interaktiver, drehbarer Globus mit tafelfarbener Oberfläche, der von Schüler:innen beschrieben und spielerisch genutzt werden kann. Nachts beleuchtet, fungiert er als künstlerisches Symbol für Reflexion, Teilhabe und gemeinsames Lernen.
Bernhard Draz_Zeitenläufer- Kinder des Jahrhunderts

Bernhard Draz, Zeitenläufer- Kinder des Jahrhunderts

Der Entwurf „Zeitenläufer – Kinder eines Jahrhunderts“ verbindet die Geschichte der Schule am Weißen See mit der Gegenwart, indem er Kinder zweier Epochen in den Mittelpunkt stellt. Ein vierteiliges Glaskunstobjekt zeigt heutige, multiethnische Kinder sowie Berliner Arbeiterkinder der Weimarer Republik, ergänzt durch Zitate von Wolfdietrich Schnurre und den historischen Gebäudetext. Ziel ist es, Offenheit und Transparenz zu vermitteln, Identifikation mit einer pluralistischen Gesellschaft zu fördern und zugleich das Bewusstsein für die Vergangenheit zu stärken.
Roland Fuhrmann_Seezeichen

Roland Fuhrmann, Seezeichen

Der Entwurf sieht ein Seezeichen am Eingang der Grundschule am Weißen See vor, das die Schule symbolisch als „sicheren Hafen für Wissen und Bildung“ markiert. Es steht für Weltoffenheit, Hilfsbereitschaft und zeitlose Tugenden wie Zivilcourage und Anstand, mit Bezug auf die historische Figur Rudolf Zwölfer und aktuelle Bewegungen wie Fridays for Future. Gestalterisch knüpft es an die maritime Architektur und Tradition des Schulgebäudes an und wird als Stahlskulptur mit multiperspektivischer Deutbarkeit realisiert.

Carla Guagliardi

Stef Heidhues_curious minds

Stef Heidhues, CURIOUS MINDS

Mit „Wache Geister“, so die Übersetzung des Titels, sollen Kommunikation und kritische Meinungsbildung thematisiert werden. Der als Schilderbaum geplante Entwurf bedient sich der universell verständlichen Sprache der Piktogramme und ist ein Plädoyer für eine bewusste Sprachkultur sowie die damit verbundenen Werte in der digitalen Verständigung beim Unterricht oder auf dem Schulhof, so die Künstler:innen.
Walter und Olf Kreisel_Der Schwapps

Walter und Olf Kreisel, Der Schwapps

Der Entwurf „Der Schwapps“ empfängt die Schüler:innen am Eingang der Grundschule mit zwei märchenhaften Figuren, aus deren Kübeln ein stilisierter, silbern glänzender „Wasserschwall“ fließt. Das Motiv greift das Element Wasser als Symbol für Wissen, Inspiration und Wachstum auf und verbindet historische Bezüge des Ortes mit einer comic-artigen, zeitgenössischen Formensprache. Die Bronzefiguren mit Edelstahl-Elementen laden zu vielfältigen Assoziationen ein – vom Lernen und Schaffen bis hin zu Kommunikation und gesellschaftlichem Miteinander.
Tilo Schulz_Worte an ein Haus

Tilo Schulz, Worte an ein Haus (auch eine Schule)

Der Entwurf sieht drei beschriftete Fahnenmasten vor, die das Schulgelände sichtbar markieren und durch lyrische Kurztexte in Bewegung eine mehrdeutige Bildhaftigkeit erzeugen. Die Fahnen regen zur Reflexion, zum Perspektivwechsel und zur aktiven Beteiligung der Schüler:innen an, die eigene Fahnen gestalten und austauschen können. So entsteht eine offene, partizipative Arbeit, die Architektur und Umfeld einbindet und dauerhaft wandelbar bleibt.
Lucy Teasdale_Finde Deinen Weg

Lucy Teasdale, Finde deinen Weg

Der Entwurf greift den Kontrast zwischen der strengen Geometrie des Schulgebäudes und der organischen Formenvielfalt von See und Natur auf. Die bronzene Skulptur verbindet lineare Stäbe mit Pflanzen-, Fisch- und Vogelmotiven und spiegelt so sowohl die historische Nähe der Schule zur Natur als auch das aktuelle Schulmotto „Vielfalt in Denken, Sprechen und Tun“ wider. Durch ihr schimmerndes Material und die spielerische Leichtigkeit knüpft sie an das frühere Relief an und schafft zugleich eine zeitgenössische Aktualisierung.