Allee der Kosmonauten - Auseinandersetzung mit der Geschichte von Kunst am Bau in der DDR
Entwurfsabbildungen
Eckdaten
Wettbewerbsart
Kooperatives Verfahren
Teilnehmende
Sabine Herrmann
Rainer Görß, Ania Rudolph
Fachpreisrichter*innen
Andreas Sachsenmaier
Eva-Maria Wilde
Barbara Müller
Ständig anwesender stellvertretender Fachpreisrichter
Preisgelder
Realisierungssumme:
35.000 €
Aufwandsentschädigung:
2.000 €
Zum Wettbewerb
Im Rahmen der Berliner Schulbauoffensive errichtete die HOWOGE Wohnungsbaugesellschaft mbH 2020 bis 2024 an der Allee der Kosmonauten einen Schulneubau, der sowohl eine Integrierte Sekundarschule als auch ein Gymnasium an einem Ort einschließt.
Diesem Schulneubau ging am gleichen Ort ein Gebäude voraus, das bis 1984 als Fachschule für Außenwirtschaft errichtet wurde.
Für den Schulneubau wurde das Bestandsgebäude abgerissen.
Anfang bis Mitte der 1980er Jahre entstanden für den damaligen Neubau der Fachschule für Außenwirtschaft auch Werke der Kunst am Bau, damals architekturbezogene Kunst genannt.
In Giebelwandbildern und Skulpturen schufen die Designer und Künstler Lutz Rudolph und Günter Thüre großformatige Werke, die in ihrer Abstraktion auf einander bezogen waren und drei- und zweidimensionale Kunstwerke in einen Dialog versetzten.
Bedingt durch den Gebäudeabriss des Vorgängerbauwerks blieb von der Kunst am Bau nur eine Holzskulptur von Günter Thüre erhalten.
Sie soll restauriert und auf dem Schulgelände wieder aufgestellt werden. Die Giebelwandbilder und eine Wandgestaltung im Foyer von Lutz Rudolph konnten aus technischen Gründen nicht gerettet werden und wurden im Rahmen des Gebäudeabrisses zerstört.
Dass für einen Neubau bereits historische Kunst am Bau von vor 1990 weitgehend verloren ging, rief Unbehagen hervor.
Deshalb empfahl die Kommission Kunst am Bau und Kunst im Stadtraum des Bezirkes Lichtenberg im Rahmen der Maßnahmen für die neue Kunst am Bau eine gesonderte Thematisierung des Verlustes der historischen Kunst am Bau aus der Zeit der DDR.
Auf dieser Grundlage führt der Bezirk Lichtenberg einen nicht offenen zweiphasigen Wettbewerb unter drei Wettbewerbsteilnehmenden durch, der die besondere Geschichte von Kunst am Bau in der DDR und besonders am Standort Allee der Kosmonauten 20/22 thematisieren soll.
Dieser Wettbewerb ist Bestandteil der Gesamtmaßnahme von Kunst am Bau für den Schulneubau Allee der Kosmonauten.
Er kann den Nutzenden des Schulneubaus eine bereichernde Begegnung mit der besonderen Kunstgeschichte an diesem Ort bieten.